160
Zweiter Abschnitt. Zweiter Zeitraum.
nerheer und besiegten damit die Thebaner, welche von den Amphik-tionen mit der Bestrafung der Tempelschänder betraut worden waren. Als sie nach greuelvollen Verwüstungen auch in Thessalien einfielen, riefen die Thebaner den makedonischen König zu Hilfe. Philipp ließ sich nicht lange bitten; er kam mit einem Heere, unterwarf Thessalien, drang durch den Paß von Thermopylä in Phokis ein und machte dem Kriege rasch ein Ende. Die phokischen Städte wurden geschleift, 3000 Phoker als Tempelräuber ertränkt, die übrigen vertrieben oder zu Sklaven gemacht. Philipp, der sich das Ansehen eines Gottesstreiters gegeben hatte, galt nun als Hellene; er ließ sich Sitz und Stimme im Amphiktyonenbund erteilen und nahm an den olympischen Spielen teil. Zu spät bereuten Athen und Sparta ihr feindseliges Benehmen gegen Theben, welches sie im Kampfe gegen die Tempelräuber aus Neid und Mißgunst verlassen hatten.
Demosthenes. Und doch waren die Athener frühzeitig genug durch ihren Redner Demosthenes vor Philipp von Makedonien gewarnt worden.
Demosthenes war der Sohn eines Waffenschmieds in Athen und faßte schon in früher Jugend den Entschluß, sich zum Redner auszubilden. Er studierte fleißig den Geschichtschreiber Thnkydides, wurde Schüler des Philosophen Plato und des Redners Jsokrates. Als er aber zum ersten mal vor dem verwöhnten athenischen Volk auftrat, wurde er verlacht und verhöhnt. Er hatte nämlich eine schwache Brust, stotterte und konnte das R nicht aussprechen. Niedergeschlagen ging er nach Hause, wo ihn sein Freund Sät tz-ros, der Schauspieler war, auf die Kunst des rechten Vortrags und Mienenspiels hinwies. Mit eisernem Fleiß ging nun Demosthenes daran, die ihm von Natur anhaftenden Mängel abzulegen. Er begab sich ans Meer und suchte, um seine Brust zu stärken, das Tosen desselben zu überbieten. Um sich im deutlichen und starken Reden zu üben, legte er Kieselsteine auf die Zunge und schritt laut sprechend steile Berge hinan. Damit er monatelang zu Hause bleiben mußte, ließ er sich das Haupt an einer Seite scheren; dann arbeitete er Reden aus, lernte sie auswendig und stellte sich beim Vortrag derselben vor einen Spiegel, um sein Mienenspiel zu üben. Nach solchen Vorbereitungen trat er von neuem auf; er fand nun Beifall und wurde so allmählich der berühmteste Staatsredner des Altertums.
Längst hatte er Philipps Pläne durchschaut und sich bemüht, seinen Mitbürgern die Augen zu öffnen; allein er konnte das sorglose Volk Athens nicht mehr zu Thaten begeistern. Die Athener redeten wohl viel, thaten aber wenig; sie zogen nicht mehr wie früher selbst hinaus, um für den Ruhm und die Größe ihrer Vaterstadt zu kämpfen, sondern blieben in träger Ruhe daheim und überließen ihren Söldnern die Feldzüge. Warnten wohlmeinende Vaterlandsfreunde vor solchem gefährlichen Treiben, so wurden sie entweder
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Extrahierte Personennamen: Philipp Philipp Philipp Philipp Philipp_von_Makedonien Philipp Plato Philipps Philipps
314
Dritter Abschnitt. Dritter Zeitraum.
der Tafel entsprach die Verschwendung, mit welcher man die Speisesäle herrichtete, Tische, Ruhebetten, Polster, Geschirre, Aufsätze bestellte, das zahlreich aufwartende Sklavenheer in Gold und Silber kleidete und für die verschiedenen Bedienungen sorgfältig einüben ließ. Schauspieler, Sänger, Possenreißer, Gladiatoren rc. suchten die Gäste zu unterhalten.
Die schwelgerischen Gastmähler hatten Untätigkeit, Unsittlichkeit und allerlei Krankheiten in ihrem Gefolge. Die Schlemmer wurden von hitzigen Fiebern, Kopfschmerz und Schwindel, Schlaflosigkeit, bösartigen Geschwüren rc. geplagt und fanden an keiner Anstrengung mehr Gefallen. Orientalische Verweichlichung zeigte sich in den kleinsten Verhältnissen. Die römischen Stutzer verwandten eben so viel Zeit als die eitelsten Frauen auf ihren Putz, konnten Stunden lang vor dem polierten Metallspiegel stehen, um die Toga in künstliche Falten zu legen, die anmutigste Haltung und Bewegung des Körpers einzuüben und das Haupthaar nach der Mode zu kräuseln.
2. Das Kriegswesen der Römer.
Der römische Staat verdankt seine Größe und Erhaltung dem Kriegswesen. Jeder römische Bürger war zum Kriegsdienste verpflichtet und erhielt schon durch die servianische Verfassung seine Ausrüstung vorgeschrieben. Nur die Proletarier, die Handwerker und Freigelassenen waren vom Kriegsdienste frei. Das römische Heer war in Legionen geteilt, welche zu verschiedenen Zeiten 4200—6000 Mann stark waren; eine Legion bestand aus 10 Kohorten, jede Kohorte aus 3 Manipeln, jede Manipel aus 2 Centurien. Zu jeder Legion gehörten 300 Reiter. Die Fußsoldaten zerfielen je nach ihrer Bewaffnung in 3—4 Abteilungen, in die Hastati, Principes und Trictrier. Diese waren mit einem Schild, einem eisernen Helm, Panzer, Beinharnisch, einem Schwert und zwei langen Wurfspießen bewaffnet. Statt der Wurfspieße trugen die Hastati anfangs einen langen Spieß, weil sie im Treffen die erste Linie bildeten; in der zweiten fochten die Principes und in der dritten die Triarier, alte gediente Soldaten. Die Leichtbewaffneten (velites, zuerst im zweiten punischen Kriege) trugen Bogen, Schleuder, Schwert und einen Schild aus Tiersellen. Die Reiterei ritt ohne Sattel und Steigbügel. Die ersten 3 Ordnungen bildeten die Schwerbewaffneten; sie fochten in Kohorten und Manipeln, die Leichtbewaffneten in ausgelösten Reihen vor den Linien, wo es erforderlich war. Die Entscheidung führte das Handgemenge herbei. Auf dem Marsche mußte jeder Soldat
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§. 62, 3. Die römischen Frauen während der Kaiserzeit. 331
und ist für keinen Besuch zu sprechen, außer für bestimmte Kaufleute, Wahrsager, Unterhändlerinnen und Briefträgerinnen. Darauf beginnen die einzelnen Sklavinnen ihr Amt. Die erste naht mit einem Becken mit frisch gemolkener lauer Eselsmilch und wäscht der Herrin die übernächtige Brotkruste aus dem Gesichte. Die sorgfältig mit Seifen und Schönheitsessenzen geglätteten Wangen bestreicht eine zweite Sklavin mit weißer und roter Schminke, eine dritte färbt Augenbrauen und Wimpern mit gepulvertem Bleiglanz, eine vierte bringt auf goldenem Teller Zahnpulver und Tinkturen, eine fünfte färbt das dunkle Haar nach der Mode rötlich und salbt es, während die sechste das bogenförmige, aus mehreren Etagen bestehende Toupet sorglich aufbaut und mit verschiedenen Schmuck- und Nestnadeln versieht und eine siebente fortwährend der gnädigen Frau den Spiegel bald zur Rechten, bald zur Linken vorhalten muß. Aber noch lange ist die Toilette nicht vollendet; Perlen und Blumen, Diademe, Halsketten, Armbänder, Ohrgehänge und Ringe werden noch nach besonderer Auswahl angelegt, über das zu wählende Kleid mit der Dienerin, welche der Garderobe vorsteht, ernstliche Beratungen gepflogen, die Schuhe für den Tag gewählt und die Nägel an den Händen und Füßen sorglich geglättet. Wenn man bedenkt, daß jede Sklavin ihr bestimmtes Amt ausübte, daß in der Spinn- und Weberstube Sklavinnen für die Frau des Hauses arbeiteten, daß in anderen Räumen Kleidermacherinnen, Plätterinnen, Stickerinnen und Garderobemädchen beschäftigt, daß für Kleider, Schuhe und Schmucksachen besondere Aufseherinnen bestellt waren, so kann wohl unser Staunen kaum in Worten sich zurechtfinden. Und welches unweibliche Benehmen zeigten die vornehmen Frauen, wenn eine arme Sklavin etwas im Dienste versah, vielleicht ein Fläschchen, den Spiegel oder die Haarnadeln fallen ließ und eine Frage der Herrin überhörte oder falsch
beantwortete. Mit Nadelstichen, Stößen und Faustschlägen wurden die Unglückliche überhäuft und dem Peitschenknechte zur Strafe übergeben, welcher sie an einen Block anschließen mußte, wo sie bei
Wasser und Brot unter Stockschlägen eine große Partie Flachs
spinnen mußte und nicht eher loskam, als bis die erzürnte Herrin
einigermaßen versöhnt war.
Bei solcher Lebensweise ist es nicht anders möglich, als daß auch die uns aus jener Zeit überlieferten Namen römischer Frauen mit ganz geringen Ausnahmen einen recht schlechten Klang haben.
Kaiser Augustus war dreimal vermählt, zuerst mit Clodia, Fulvias Tochter. Als Fulvia feindlich gegen ihn auftrat, verstieß
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Extrahierte Personennamen: Augustus Augustus Clodia Fulvias Fulvia
§. 14, 4. Der Argonautenzug, 93
Absichten des Vaters erspähet und berichtete dem Geliebten die drohende Gefahr. Sie führte ihn sofort in den Hain, wo das goldene Vließ von einem wütenden Drachen bewacht wurde, schläferte das Ungetüm durch Zauberkräuter ein und gab dem Jason den ersehnten goldenen Schatz.
Flucht. Noch in der nämlichen Nacht flohen Jason, Medea und die Argonauten mit dem goldenen Vließ davon. Allein der König hatte ihre Flucht gemerkt und setzte den Flüchtlingen eiligst nach. Schon erblickten diese das Schiff des Vaters; da tötete Medea ihren jüngeren Bruder Absyrtos, den sie ebenfalls mitgenommen hatte, und steckte Kopf und Hände desselben an Felsenklippen aus, welche aus dem Meer hervorragten. Sobald der unglückliche Vater die traurigen Überreste seines geliebten Kindes gewahrte, hielt er an, sammelte dieselben und begrub sie. Mittlerweile entkamen die Argonauten und gelangten unter mannichsachen Abenteuern glücklich in die Heimat.
Med^as Zauberkunst. Obwohl nun Pelias in den Besitz des goldenen Vließes kam, so war sein Leben doch nur noch von kurzer Dauer. Med^a hatte nämlich durch ihre Zaubermittel den alten Ä s o n wieder jung gemacht, und als die Töchter des Pelias dies vernahmen, so baten sie
die Fremde, sie möge doch auch ihren alten Vater verjüngen. Allein nun spielte Medea die treulose. Sie gebot den Töchtern, ihrem Vater das alte Blut abzuzapfen und unter ihrem Beistand neues einzugießen. Dies geschah; allein Medea half nicht nach, wie sie es bei Ason gethan hatte, und so starb der alte Pelias. Ason wurde nun wieder König und regierte noch viele
Jahre. Wohin aber das goldene Vließ gekommen ist, das weiß niemand.
Medeas und Jasons Ende. Akastos, der Sohn des Pelias, nahm Rache an Jason und Medea und verjagte beide aus Jolkos. Sie flohen nach Korinth und lebten daselbst zehn Jahre. Als aber Jason sich von Medea trennen und mit Krsusa, der Tochter des korinthischen Königs Kreon, vermählen wollte, geriet jene in Raserei. Sie sandte der verhaßten Nebenbuhlerin ein vergiftetes Gewand und ein Diadem. Kanm hatte diese den
gefährlichen Schmuck angelegt, so entzündete er sich von selbst und Krßusa, sowie ihr Vater, der ihr zu Hilfe eilte, und der königliche Palast verbrannten. In anhaltender Raserei tötete Medea sogar die eigenen Kinder und floh nach dieser blutigen That nach Athen. Später soll sie in ihr Vaterland Kolchis zurückgekehrt und dort gestorben sein.
Jason konnte nach diesen entsetzlichen Vorgängen keine Ruhe mehr finden. Häufig suchte er das Schiff Argo auf, das im Hafen von Korinth dem Gott Poseidon geweiht war, und gedachte seiner ruhmreichen Waffenthaten. Als er eines Tages in dem morsch gewordenen Schiffe eine Ruhestätte gesucht hatte, brach es zusammen, und herabstürzende Balken erschlugen den lebensmüden Helden.
5. Sagen von dem Sänger Orpheus.
An dem Argonautenzuge nahm auch der berühmteste Sänger der griechischen Heldenzeit Anteil. Er hieß Orpheus, war geboren in Pierien, nördlich vom Olymp im südwestlichen Thraeien, und soll ein Sohn Apollos und der Muse Kalliope gewesen sein. Sein Vater schenkte ihm, wie die Sage meldet, die von Hermes erfundene Lyra, und seitdem vermochte seinem Gesänge
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Extrahierte Personennamen: Jason Medea Jason Jason Jason Apollos Hermes
§. 16. Lykurg und seine Gesetzgebung in Sparta. 117
Kleidung versteckt. Als er seinem Lehrer begegnete, welcher es nicht wissen durfte, und dieser mit ihm sprach, fing der Fuchs an zu kratzen und so zu beißen, daß der Knabe tot hinfiel, ohne durch einen Schmerzenslaut sein Geheimnis und seine Not verraten zu haben. In den öffentlichen Erziehungshäusern stand die Jugend, nach dem Alter geteilt, unter Aufsehern und hatte Unterricht und Spiel gemeinschaftlich. Der Unterricht bestand in Leibesübungen, Lesen, Schreiben, Gesang und Verstandesübungen. Zu den Leibesübungen gehörte auch das Bad im Eurotas. Selbst die Spiele, unter denen der kriegerische Waffentanz hervorzuheben ist, waren auf körperliche Kräftigung gerichtet. Auch die Mädchen (§. 30, 3) mußten sich im Ringen, Laufen und Lanzenwerfen üben. Knaben wie Mädchen wurden zur Bescheidenheit, zum Anstand, zur Ehrfurcht gegen das Alter und gegen die Götter angeleitet: vor einem Greise erhob sich die Jugend. Jede Antwort mußte kurz und bündig sein. Solch kernige, „lakonische" Antworten, welche in wenigen, treffenden Worten viel sagten, sind noch viele bekannt. Eine spartanische Mutter gab ihrem in den Krieg ziehenden Sohne beim Abschiede den Schild und sprach: „Entweder mit ihm oder auf ihm!" denn es war schmachvoll in der Schlacht den Schild zu verlieren; gefallene Krieger wurden auf ihrem Schilde vom Schlachtfelde getragen. Einst kamen zwei spartanische Gesandte in das Theater zu Athen. Schon waren alle Plätze besetzt, als noch ein Greis eintrat und keinen Platz fand. Sogleich erhoben sich die beiden Spartaner und traten ihm ehrerbietig den ihrigen ab. Da klatschten ihnen die Athener lauten Beifall zu; einer der Spartaner aber sprach: „Die Athener wissen wohl, was sich ziemt, aber sie thun es nicht!"
Die Beschäftigungen der spartanischen Männer waren Jagd und kriegerische Übungen; Ackerbau und Gewerbe blieben den Lake-dämoniern und Heloten überlassen. Ihre Stadt durste keine Mauer haben; denn die Tapferkeit der Bürger hielt Lykurg für die stärkste Mauer. Festungen nannten sie Weiberwohnungen. Ihre strenge Lebensweise ließ im Kriege etwas nach. Der Aufenthalt im Lager war für sie gleichsam ein Fest. Wenn sie in die Schlacht zogen, legten sie purpurrote Gewänder an, damit sie so geschmückt von dem strömenden Blute nicht entmutigt würden. Ihre Schwerter waren kurz und darauf berechnet, dem Feinde damit auf den Leib zu rücken. Mit festlich geschmücktem Haupthaare zogen sie unter dem Klange der Flöte und dem Schalle erhebender Kriegslieder dem Feinde mutig entgegen. Wer floh, war ehrlos. Die Gefallenen wurden ruhmvoll bestattet
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56
Geschichte der Griechen.
war der Sohn eines wohlhabenden Waffenfabrikanten; sein Vater starb früh, und durch ungetreue Vormünder büßte Demosthenes einen großen Teil seines (Erbgutes ein. Er bildete sich zum Redner aus. Doch seine er ste Re d e fand wenig Beifall; man tadelte die Unklarheit seiner Satze, die Schwäche Ausübung seiner Stimme, seine Kurzatmigkeit und sein Stottern. Mit ernster Beharrlichkeit suchte er diese Mängel zu beseitigen. In einem unterirdischen Gemache soll er das Geschichtswerk des Thucydides achtmal abgeschrieben haben, um sich die klaren Ausdrücke des großen Geschichtschreibers zu eigen zu machen. Er ging an das Itteer und bemühte sich, die tosenden Wellen zu übertönen; er stieg steile höhen hinan und sprach dabei anhaltend, um sich an längere Rtemzüge zu gewöhnen; er legte Kiesel auf die Zunge und versuchte trotz dieses Hindernisses deutlich zu sprechen. So wurde er der schäften größte Redner des Ritertums; zu seiner Beredsamkeit aber gesellte sich tiefe staatsmännische (Einsicht, ein unerschrockener Sinn ^Reöen^2 Un^ Sehende Vaterlandsliebe. 3n seinen gewaltigen „philippischen Reden warnte er seine Mitbürger vor der Gefahr, welche ihrer Freiheit durch Philipps (Eroberungslust drohte.
3. Die Schlacht bei Chäronea 338. Doch die von Philipp Be-kschines stochenen, vor allen der athenische Redner Rschirtes, arbeiteten Demosthenes
entgegen. Ls gelang ihm nicht, die Griechen zu rechtzeitigem widerstand Ll 3u vereinigen. Da rückte Philipp plötzlich mit Heeresmacht durch Me streich Thermopylen und nahm eine wichtige Stadt in Besitz. Nun brachte Demosthenes zwar ein Bündnis zwischen Rthen und Theben zustande, und ein zahlreiches Heer wurde gegen Philipp ins Zeld geschickt; aber die wohlgeübte Phalanx der Mazedonier besiegte das Bürgerheer nach langem, Sctäroneaei h^m Kampfe in der entscheidenden Schlacht bei Chäronea 338. 338 Dald war ganz Griechenland unter mazedonischer Herrschaft.
4. Philipps Xlob. Nun rüstete sich Philipp als „Gberfeldherr der Ssöbs ®rte^en" 3u einem Feldzuge gegen die Perser. Da wurde er 336 bei dem
hochzeitsfest seiner Tochter von einem Hauptmann seiner Leibwache ermordet.
Fünfter Zeitraum.
Die mazedonische Zeit 358—146 (Karte I).
Alexander § 34. fuegmtders des Großen (336—323) Jugend und 336—323 ' Regierungsantritt.
Erziehung 1. Alexanders Jugend. Ruf Philipp folgte sein Sohn Rlexander. Er hatte glänzende Gaben des Geistes und Herzens, und Rriftöteles,
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Extrahierte Personennamen: Philipps Philipps Chäronea Philipp_Be-kschines Philipp Philipp Philipp Philipp_ins_Zeld Philipp Philipps_Xlob Philipps Philipp Philipp Alexander_§ Alexander Alexanders Alexanders Philipp Philipp
*5 25. Sparta.
35
4. Die fünf Ephören (Rufseher) wurden erst später eingesetzt,- sie be- Ephoren aufsichtigten die Ausführung der Gesetze und durften alle Beamten, sogar die Könige zur Ordnung weisen.
b) Das Leben:
Wegen der steten Kriegsgefahr von seiten der Heloten wollte Lykurg stei die Spartaner zu einem einfachen, kraftvollen Kriegervolk machen.
Nur durch die Tapferkeit der Bewohner sollte Sparta gegen andringende Feinde geschützt werden; so blieb die Stadt ohne Mauern, stabt ein offener (Drt, damit das Volk nie unkriegerisch werde.
Die Wohnungen sollten nur mit Axt und Säge gefertigt werden, Lebensweise also alles holzwerk aus roh bearbeiteten Balken und Brettern bestehen.
Um Schwelgerei zu verhindern, führte Lykurg gemeinsame Mahlzeiten mit einfacher, derber Kost ein, an denen alle Männer, auch die Könige, teilnehmen mußten, je 15 an einem Tisch. Das Hauptgericht war die schwarze Suppe. Ruch in der Kleidung war jeder Aufwand untersagt; der Besitz von Gold und Silber war verboten, und eisernes Geld wurde eingeführt.
Die Beschäftigung der Spartiaten sollte weder Handel noch Ge- „bewerbe, sondern außer den Angelegenheiten des Staates nur Jagd und fd!aftl9un9 kriegerische Übung sein.
Damit fremde Sitte und Üppigkeit ferngehalten würde, sollte verkehr möglichst wenig Verkehr mit dem Ruslande bestehen; daher wurde ein längerer Ruf enthalt Fremder in Sparta und Reisen der Spartaner ins Rusland nur ausnahmsweise gestattet.
Ruch die (Erziehung war auf die Heranbildung eines schlichten, Erziehung kraftvollen Geschlechts berechnet. Schwächliche Kinder wurden bald nach der Geburt im Gebirge ausgesetzt.
Die gesunden Knaben blieben bis zum siebentenjahre im (Elternhause, dann wurden sie in staatlichen (Erziehungsanstalten aufgezogen. Ihr Körper wurde durch kalte Bäder im(Eurotasflusse, durch leichte Kleidung, mäßige Nahrung, dürftiges Nachtlager abgehärtet, durch scharfe Züchtigung ja blutige Geißelung an das (Ertragen von Schmerzen gewöhnt, auf den Kingplätzen im Turnen und im Gebrauch der Waffen geübt. Die geistige (Erziehung bezweckte Gehorsam gegen die Gesetze, Hochachtung gegen das Rlter, verständiges Denken und kurze, treffende (lakonische) Rede.
Dom 18.—20. Jahre dienten die Jünglinge dem Staate innerhalb des Landes; so mußten sie etwaigen Verschwörungen der Heloten nachspüren (Geheimpolizei). 3m 20. Jahre traten sie in das Kriegsheer der Männer ein.
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14
Geschichte der Griechen.
teilweise noch erhalten sind; der dem Tor der Burg von Mykene stehen noch heute zwei aus Stein gehauene Lwen. Ebendort sinden sich unterirdische Grabgewlbe, vor allem das sogenannte Schatzhaus des Atreus", das eine Hhe von 15 m hat; in anderen Grbern hat man zahlreiche goldene Schmucksachen, bronzene Waffen, Siegelringe und Scherben von Gesen gesunden, die man den Toten einst mit in das Grab gab. Auf Kreta endlich, der Insel des Minos, sind die Grundmauern groer Palste ausgedeckt worden, die mit merkwrdigen Malereien geschmckt waren.
In jenen Zeiten herrschten also an den Ksten und aus den Inseln des gischen Meeres mchtige K n i g s g e s ch le ch te r. Es bestand bereits mancherlei Kunstfertigkeit; es bestand auch ein Handelsverkehr mit den Lndern des Orients. Aber diese Kultur ist untergegangen, wie es scheint, infolge des Einbruchs nrdlicher Völker, der sogenannten dorischen Wanderung, die vor dem Jahre 1000 stattfand.
I. Von der dorischen Wanderung is zum Peginn der Werserkriege (500).
Tie Wlmderlm.qett.
Die dorische 14. Die Dorer wohnten ursprnglich in Thessalien; von dort zogen sie nach dem Peloponnes. Nach der Sage wurden sie von drei Brdern gefhrt, die ihr Geschlecht von Herakles ableiteten und die Herakliden heien. Sie eroberten die Landschaften Messenden, Lakonien und Argolis. Ja, sie brachen, wie die Sage erzhlt, der den Isthmus in Attika ein. Als sich damals die Athener und Dorer gegenberstanden, soll das Orakel von Delphi erklrt haben, da dasjenige Volk siegen wrde, dessen König siele. Da beschlo K o d r u s, der König der Athener, sich fr sein Volk zu opfern; er legte Bauerntracht an, ging ins feindliche Lager hinber und fing dort mit einem Dorer einen Streit an, in dem er erschlagen wurde. Als die Dorer ihn erkannten, zogen sie aus dem Lande ab.
berseeische Die Urbewohner der von den Dorern eroberten Landschaften wurden Wanderung unterworfen oder vertrieben. Die Vertriebenen suchten sich eine
Kolonisation. Heimat auf den Inseln des gischen Meeres oder an der Westkste Kleinasiens. So entstand ein erstes Zeitalter griechischer Koloni-s a t i o n. Auf den meisten Cykladen und in der Mitte der f lein asiatischen Kste siedelten sich Joni er an; Mifet und Ephesos, Samos und Chios waren
L
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1. Heimat, Land und Volk.
91
abzukaufen. Die Sueven selbst kauften nichts. Was ihr Land an Er-zeugnissen der Tier- und Pflanzenwelt bot, gengte ihnen. Man versuchte mehrfach, Wein bei ihnen einzufhren; immer vergebens. Sie waren der Ansicht, da der Wein den Krper schwche.
Von den Germanen im allgemeinen sagt Csar, da es der grte Ruhm eines Stammes war, weit und breit um sich herum Einden und Wsteneien zu haben. Sie sahen es als einen ganz besondern Beweis von Tapferkeit an, wenn ihre besiegten Nachbarn auswanderten, und niemand es wagte, sich an ihren Grenzen aufzuhalten. Das betrachteten sie zugleich als ein Mittel fr ihre eigne Sicherheit, da sie dann keine pltzlichen berflle zu befrchten hatten. Brach ein Krieg aus, so wurde ein Herzog gewhlt, den die Stammesgenossen auf einen Schild erhoben und auf ihren Schultern umhertrugen. In Friedenszeiten gab es keine allgemeine Obrigkeit, sondern die Fürsten der kleinen Bezirke, die man Markgenossenschaften und Hundertschaften nennt, schlichteten die Streitigkeiten. Raubzge entehrten nach germanischer Ansicht nicht, wenn sie auerhalb der Grenzen des Stammes ausgefhrt wurden. Sie dienten als Mittel, junge Leute vom Miggang abzuhalten. Fremde wurden nicht mihandelt; ihre Person war unverletzlich. Jedes Haus und alles, was es bot, stand ihnen offen.
In den deutschen Wldern lebten Bren, Renntiere, Elche und Auerochsen. Auerochsen zu jagen, war eine Lieblingsbeschftigung des germanischen Jnglings. Man lockte die Tiere in Gruben und ttete sie dann. Ihre Hrner wurden in Silber gefat und dienten als Pokale. *)
Bericht des Tacitus der Germanien und die Germanen. An der
Wende des ersten christlichen Jahrhunderts gibt uns wieder ein rmischer Bericht wertvolle Aufschlsse der unsre Vorsahren. Stimmen die Nach-richten des Tacitus hier und da mit denen Csars nicht berein, so sindet dies seine natrliche Erklrung in dem Umstnde, da sich in einem Zeit-rume von 150 Jahren manches ndert.
Mit hohen Lobsprchen erhebt der edle Rmer die Sittenreinheit der alten Germanen. Am meisten aber rhmt er ihre Tapferkeit. Den Kampf erffneten sie mit furchtbaren Schlachtgesngen. Sie hielten die Schilde vor den Mund, damit die Tne strker schallten. Ihre Waffen waren Schild und Speer, Keule und Schleuder. (Fig. 59. 60.) Ging der Schild verloren, so war die Ehre des Mannes dahin. Vor der Schlacht opferten sie. (Fig. 62.)
Der Krperbau der Germanen flte den Rmern Schrecken ein. Ihr trotziges, blaues Auge, ihr rtlichblondes Haar, ihr mchtiger Wuchs, dabei ihr verwildertes Aussehen machten sie furchtbar. Tchtig zum
') Caesar, Bellum Gallicum Iv, 13 und Vi, 2123.
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Alexander der Groe.
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wie er behandelt zu sein wnsche, antwortete Porus: Kniglich." Diese stolze Antwort gefiel Alexander, er lie ihm sein Land unter mazedonischer Oberhoheit. Dann zog Alexander bis zum stlichsten Nebenflusse des Indus, dem Hyphafis. Hier weigerten sich seine Soldaten, weiter zu ziehen. Zum Andenken seiner Taten und zum Danke gegen die Götter, die ihn so weit siegreich gefhrt hatten, lie Alexander zwlf hohe, trm-hnliche Altre aus Quadersteinen errichten.
Rckkehr. Alexander fhrte seine Flotte bis zur Mndung des Indus. Sein Admiral Nerchus segelte von hier an der Kste entlang nach Westen, um das Meer bis zur Mndung des Euphrat und Tigris zu erforschen; er selbst zog zu Lande durch die Sandwste Gedrosiens, wo Tagereisen weit keine menschliche Spur zu sehen war. berall Drre und Wassermangel; tagsber stechende Sonne, glhender Staub, der das Auge entzndet und den Atem erdrckt, nachts frstelnde Klte und das Heulen hungriger Raubtiere, nirgends Speise und Trank, nirgends ein Obdach oder ein sicherer Weg.
Wer zurckblieb, fand am andern Morgen kaum noch die Spur des groen Heeres wieder. Elend und Verzweiflung erstickten bei den Sol-daten alle menschlichen Gefhle, lsten alle Bande der Zucht und des Gehorsams. Sechzig Tage dauerte der entsetzliche Marsch. Endlich in Susa angekommen, feierte Alexander unter groartigen Festlichkeiten seine Hochzeit mit einer Tochter des Darius.
Alexanders Regierungsttigkeit und sein Tod. Alexander plante ein groes Weltreich, in dem alle Staatsbrger gleichgestellt und gleichberechtigt sein, in dem griechische Sprache und Bildung vorherrschen sollten. Die Verschmelzung der verschiedenen Vlkerschaften wurde gefrdert durch Zwifchenheiraten, die allmhlich eine gemischte Bevlkerung der das ganze Reich verbreiteten, durch Veranstaltung von griechischen Festen und Spielen, ganz besonders aber durch die Anlage von Stdten an den wichtigsten Punkten des weiten Gebietes. Etwa 70 solcher Alexanderstdte waren der das ganze Reich zerstreut. Durch Straen verbunden, stellten sie vor allem die Reichseinheit dar. Asiaten fanden dieselbe Aufnahme in feinem Heere wie Griechen und Mazedoner.
Zur Hauptstadt seines Reiches hatte er Babylon bestimmt. Der Ruhm seines Namens verbreitete sich bis zu den entlegensten Vlkern. Hier fanden sich Gesandtschaften aller Nationen ein, um ihm zu huldigen. Hier wurde er auch in der Blte der Jahre am 11. Juni 323 vom Tode berrascht. Er war ein Feldherr und Herrscher, wie die Weltgeschichte keinen zweiten aufzuweisen hat.
Kulturgeschichtliche Bedeutung der Feldzge Alexanders. Alexanders Feldzge sind nicht nur eine kriegerische, sondern auch eine wissenschaftliche Tat. Den Eroberer begleiteten Gelehrte, die auf diesen Feldzgen reiche Anregung erhielten; denn in Asien gab es hochentwickelte Kulturen, vor allen die persische. In den Pflanzstdten verband sich die griechische Kultur
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